Tests
Audi Q4 e-tron Sportback
Der Q4 e-tron markiert derzeit das kompakteste Elektroauto im Audi-Line-up. Das SUV, das technisch mit dem VW ID.4/ID.5 und dem Skoda Enyaq eng verwandt ist, bekam für das aktuelle Modelljahr ein Antriebs-Update mit dem Schwerpunkt Effizienzsteigerung – sprich weniger Verbrauch und mehr Reichweite.
Mit Stolz und Freude dürfen wir einen geysirblauen Q4 e-tron in unserem Dauertestfuhrpark begrüßen, genauer gesagt die schicke Schrägheck-Variante Sportback. Schon beim ersten Kennenlernen überzeugt der Q4 e-tron mit starker Präsenz: edler Look, dynamische Linien und sein flotter Heckschwung machen den Sportback im Vergleich zur Steilheckvariante hier eindeutig zum King of Cool.
Beim Einsteigen begrüßt einen das Matrix-LED (optional) mit einer kleinen Licht-Show, die Türen fallen satt ins Schloss. Innen trifft man auf eine hoch technisierte Kommandozentrale: kantig, modern und cool angerichtet, inklusive breiter Ambiente-Lichtleiste und innovativer Bediendetails wie Touchdrehfläche für Audio-Lautstärke. Auffällig dabei das oben und unten stark abgeflachte Lenkrad. Die Bedienung erfolgt großteils per mittigem Touchscreen. Das funktioniert durchaus flott und logisch, die Klimatisierung erfolgt lobenswerterweise sogar direkt per Tasten. Gewöhnungsbedürftig sind allerdings die Touchflächen am Lenkrad, eine „Blindbedienung“ ist hier nur Geübten zu empfehlen.
Trotz Coupé-Schwungs bietet der Q4 Sportback überraschend viel Platz im Inneren: Bein- und Kopffreiheit sind selbst im Fond großzügig bemessen und auch der Kofferraum bietet mit 520 Liter durchaus praktische Qualitäten. Bei umgeklappten Sitzen kommt man auf 1490 Liter Stauraum und das ergibt locker Platz für zwei Rennräder – selbst probiert.
Der Elektroantrieb bringt es im Q4 45 e-tron quattro auf 286 PS, der Vortrieb erfolgt souverän druckvoll (6,6 Sekunden von null auf 100 km/h), nicht geschoßartig spektakulär und dank Allradantrieb ist man auch stets traktions- und spursicher unterwegs. Seine 2,2 Tonnen Kampfgewicht lassen den Audi satt und sicher auf der Straße liegen, in engen Kurven stemmt sich sein Gewicht aber schon bald gegen jäh aufkommende Agilitätswünsche. An Bord bleibt es leise, selbst auf der Autobahn gibt es kaum störende Windgeräusche. Was allerdings stört: Bei der Reinigung der Frontscheibe läuft stets Spritzwasser über das linke Seitenfenster, wobei auf der getrockneten Wasserspur an der Scheibe dann stets Schmutz zurückbleibt und wer bei offenem Fenster wäscht, erntet Niagarafälle.
Zurück zum Fahren: Im aktuellen Jahrgang kommt ein neu entwickelter Permanentmagnet-Synchronmotor (PSM) an der Hinterachse mit verbessertem Thermomanagement zum Einsatz. Was in der Praxis gute Verbrauchswerte liefert: Wir waren auf unseren ersten 4000 Kilometern im Schnitt mit nur 17,1 kWh unterwegs. Das bedeutet für den 77-kWhAkku (netto) rund 450 Kilometer Reichweite. Der Akku kann durch die Überarbeitung nun mit bis zu 175 kW (gilt für die quattro-Modelle) geladen werden, die heckgetriebenen Varianten schaffen maximal 135 kW.
Unterm Strich überzeugt der Q4 als hochmodernes Elektro-SUV, das trotz schicken Coupé-Zuschnitts familientauglich bleibt. Die verbesserte Ladetechnik macht ihn fitter auf Tour.
-ME
Audi Q4 45 e-tron - EUR 58.603,–
| Motor: | Elektromotor; Akku 82 kWh brutto |
| Leistung: | 210 kW/286 PS |
| Drehmoment: | 545 Nm |
| Antrieb: | Allradantrieb |
| L/B/H: | 4588/1865/1614 mm |
| Eigen-/Gesamtgewicht: | 2250/2750 kg |
| Max. Ladeleistung AC/DC: | 11 kW/175 kW |
| Testverbrauch: | 17,1 kWh/100 km |
| MVEG-Verbrauch komb.: | 17–21,3 kWh/100 km |
| Anhängelast ungebr./gebr.: | 1400/750 kg |
| 0–100 km/h; Spitze: | 6,6 s; 180 km/h |
| Kofferraumvolumen: | 520–1490 Liter |
ARBÖ-Fazit:
Plus: Schick, geräumig, angenehmes Fahrgefühl, Top-Fahrwerk, sparsamer Antrieb, Ausstattung, hohe Technikkompetenz.
Minus: Kein Frunk, bei Scheibenreinigung läuft Spritzwasser über linke Seitenscheibe, übersensible Touchtasten am Lenkrad, hoher Preis.