Tests

Alle Vorzeichen sind auf brav gestellt: Du näherst dich einem grauen Minivan an – von Haus aus mehr auf der praktikablen denn der wilden Seite zu Hause –, und dann ist es noch ein Plug-in-Hybrid, damit man das grüne Gewissen beruhigt. Nach dem Einsteigen dann der erste Moment der Verwunderung: Warum sind die Sitze denn gar so sportlich ausgeformt? Gehört doch der Minivan zur Kategorie Auto, von dem man eher in Ruhe gelassen werden will, als mit pseudosportlichen Details genervt. Der Rest ist typisch BMW: Wer sich in einem X1 auskennt, wird auch hier kaum Unterschiede feststellen. Das Cockpit wird von einem Curved Display dominiert, leider wurde in den kleinen Klassen – vermutlich aus Kostengründen – der iDrive-Dreh-/Drücksteller rausgeworfen. Das bedeutet: Bis auf sehr wenige Tasten muss der Touchscreen zur Bedienung herhalten. Schade.

In Bewegung gibt sich der Active Tourer dann sehr straff, also auch nicht unbedingt Van-typisch. Der erste Überholvorgang treibt einem dann das Erstaunen in die Augen. Wenn der 230e alle Muskeln anspannt, stehen 326 PS zur Verfügung, womit der kleine Van zur fliegenden Kiste wird. Mit der präzisen Lenkung fühlt man sich fast wie in einem Mini Cooper, nur eben im ersten Stock. Schön: Bei geladener 14,2-kWh-Batterie kommt man bei günstigen Bedingungen 80 km weit (Werksangabe 93 km), bei kühlen Temperaturen (Feind: Heizung) werden es eher 60. Der Turbodreizylinder mit 150 PS gehört auch zu den Genügsameren, selbst mit leerem Akku blieben wir stets unter 7 Litern/100 km.

BMW 230e xDrive Act.T. - EUR 47.650,–

ARBÖ-Fazit:

Plus: Beeindruckende Fahrleistungen bei hoher Praktikabilität und maßvollem Verbrauch.
Minus: BMW-typische Aufpreisliste. Unterdurchschnittliche Bedienung durch Wegfall des iDrive.