Tests
BYD Atto 3
Build your Dream - baue deinen Traum - für dieses Motto stehen die drei Buchstaben der chinesischen Marke BYD. Wir wollten wissen, ob es sich beim elektrischen Atto 3 wirklich um ein Traumauto handelt?
Rein äußerlich wirkt das Kompakt-SUV durchaus ansprechend und zeigt sich mit modernem Look. Innen wurde modern angerichtet, das Interieur ist großteils gut verarbeitet, im Detail aber auch etwas verspielt. Besonders auffällig dabei die Lüftungsschlitze - sehr fummelig und aus billigem Kunststoff - sowie die Spanngummis in den Türen. Gitarrespielende können hier kaum wiederstehen! Praktisch: Der mittige Touchscreen kann horizontal oder vertikal verwendet werden.
Platz bietet der Atto seinen Passagieren ausreichend, selbst im Fond geht es nicht eng zu. Man sitzt dabei auf veganen Ledersitzen - haptisch nicht jedermanns Geschmack.
Komfortabel. Wie fährt sich der Atto 3? Im Normalfall rundum angenehm, das Fahrwerk ist auf der komfortablen Seite. Abstriche gibt es für die nervöse Lenkung und den resoluten Lenkassistenten: Teilweise wird einem hier fast das Lenkrad aus der Hand gerissen, wenn Bodenmarkierungen falsch erkannt werden - nicht ungefährlich. Mit den 204 PS steht der Atto gut im Futter, was den Fronttriebler bei Volllast aber auch spürbar an der Lenkung zerren lässt.
Effizient. Auf Landstraßen und in der Stadt fährt das China-SUV sehr effizient, rund 12,5 kWh im Schnitt sind passabel. Mit dem 60 kWh-Blade-Akku kommt man damit in der Regel gut 460 km weit. Stichwort Laden: Leider war unser Testfahrzeug nur mit einem einphasigen Ladekabel ausgestattet, daher betrug die max. Ladeleistung an einer 11 kW-Wallbox nur 3,7 kWh. 88 kW soll der Atto 3 beim DC-Laden laut Hersteller schaffen, bei unserem Test kamen wir auf maximal 84 kW - das geht in Ordnung. Minus: Leider bietet die Navi keine spezielle Ladeplanung und die Ladekabel müssen im Heck verstaut werden, da ein Frunk fehlt.
An Assistenzsystemen ist der Atto 3 zwar umfangreich ausgestattet, diese konnten in unserem Test jedoch nicht immer überzeugen: So blieb der Spurhalte-Assistent nicht verlässlich auf Kurs oder fiel öfter aus. Auch bremste der Abstandstempomat sehr abrupt oder es wurden seitens des Notbrems-Assistenten Gefahren gemeldet, wo es keine gab. Thema Sprachsteuerung: Diese funktionierte eher naja und nur auf Englisch, wie auch Fehler- und Hinweismeldungen!
Unterm Strich: Ein geräumiges und sparsames Elektro-SUV mit speziellen Eigenheiten, leider fehlt es mancherorts an Feinschliff. Ein „Traum” ist jedenfalls der Basispreis von knapp 38.000 Euro, damit günstiger als etwa VW ID.3, Cupra Born oder Kia Niro EV. Selbst das Topmodell „Design” mit reichhaltiger Serienausstattung liegt noch unter 40.000er.
BYD Atto 3 - EUR 37.590,–
| Motor: | E-Motor, 60,5 kWh-Akku |
| Leistung: | 150 kW/204 PS |
| L/B/H: | 4455/1875/1615 mm |
| Testverbrauch: | 12,5 kWh/100 km |
| MVEG-Verbrauch komb.: | 15,6 kWh/100 km |
| Anhängelast gebr./ungebr.: | 750/750 kg |
| 0–100 km/h; Spitze: | 7,3 s; 160 km/h |
| Kofferraumvolumen: | 440-1338 Liter |
Testauto: Version Design: EUR 39.990,-
ARBÖ-Fazit:
Plus: Platzverhältnisse, sparsamer Antrieb, Preis.
Minus: Asisstenz-Systeme unzureichend, fummelige Lüftungsschlitze, fehlender Feinschliff.