Tests

Cupra Formentor

Der Zehnkämpfer

Cupra Formentor. Resümee nach 10.000 Kilometern mit dem Basis-Formentor: wo die Stärken und Schwächen des sportlichen Spaniers liegen.

Zielflagge nach 10.000 Kilometer und sechs Monaten für den Cupra Formentor 1.5 TSI. Gleich vorweg: Der sportliche Spanier hat uns bestens und zuverlässig begleitet, uns mehrmals positiv überrascht, am Ende aber auch einmal kurz irritiert.

Dieser Cupra zog wahrlich viele Blicke auf sich, auch in der von uns gefahrenen Basisversion mit 150-PS-Benziner. Die schwungvoll flache Karosse in coolem „Graphene-Grau“ ist ein wahrer Hingucker.

Bestens begleitet: Der Basisbenziner verrichtet seine Arbeit dabei durchaus zufriedenstellend. Zwar muss man beim Basis-Cupra auf Mildhybrid verzichten, zum Sparen gibt’s lediglich Zylinderabschaltung, bei der zwei von vier Häferln bei Teillast deaktiviert werden. Bei den gebotenen Fahrleistungen kann man auch beim Einstiegs-Cupra aber keineswegs von einem Langeweiler sprechen. Das feine Fahrwerk mit einer gelungenen Kombination aus Alltag und Sportlichkeit, dazu präzise Lenkung und hohe Agilität, sind feine Zutaten für ein stimmiges Fahrgefühl. Auch schätzten wir die angenehm stra¨en Sitze, die sich auch nach längerer Fahrt stets rückenverträglich zeigten.

Geräumig. Die große Überraschung liefert sein Innenraum: Wer glaubt, dass ein flaches 4,5-Meter-SUV wenig Platz bietet, irrt. Im Fond gibt’s brauchbaren Platz, selbst für Größere. Auch die Kop¨reiheit geht in Ordnung. Der Kofferraum mit doppeltem Ladeboden und praktischer Skidurchreiche schluckt beachtliche 450 Liter und auch Fahrräder haben wir mit dem Formentor problemlos transportiert.

Und so überzeugt der Formentor am Ende als universeller Begleiter: handlich in der Stadt, komfortabel auf der Langstrecke und überaus freudvoll in kurvigem Geläuf. Und obendrein dank praktischer Dachreling auch transportfreudig. Ein echtes Universaltalent also, quasi ein sportiver Zehnkämpfer!

Aber wo Licht, da auch Schatten: Hier muss die verworrene TouchscreenBedienung genannt werden – da würden wir uns für einige wichtige Funktionen echte Tasten wünschen. Und die unbeleuchteten Slider für die Temperaturregelung: echt jetzt?

Eine Irritation gab’s gegen Testende: Eines morgens blieb der Bildschirm „tot“ (Bild rechts). Die gesamte Fahrt ins Büro über wurden „Einstellungen geladen“. Selbst eine erneute Inbetriebnahme des Autos änderte nichts, weder Heizung noch Audio, Navi und Co. waren nutzbar. Laut Importeur ein kleiner Fehler, der bereits durch ein System-Update behoben wurde – alles gut!

Unterm Strich: ein fesches KompaktSUV, praktisch, vielseitig und fair bepreist, sportives Image inklusive.


-ME

Cupra Formentor 1.5 TSI - EUR 36.090,–

Motor: R4, Turbo-Benziner, 1498 ccm
Leistung: 110 kW/150 PS
L/B/H: 4450/1839/1511 mm
Testverbrauch: 7,2 l/100 km
MVEG-Verbrauch komb.:            6,8 l/100 km
CO2-Emission: 155 g/km
0–100 km/h; Spitze: 8,9 s; 203 km/h
Kofferraumvolumen:      450–1475 l

ARBÖ-Fazit:

Plus: Agiles und präzises Handling, hoher Fahrspaß, überraschend geräumig.
Minus: Umständliche Bedienung, unbeleuchtete Temperatur-Slider, Sicht nach hinten.