Tests
Gerngross
Willkommen in der Klasse der kleinen SUV – oder besser: Crossover. Eine Fahrzeuggattung, die in letzter Zeit immer mehr Zuspruch erhält, weil sie schlicht und ergreifend vor allem eines ist: bequem. Man sitzt erhöht, plagt sich nicht beim Ein- und Aussteigen, eckt aufgrund der übersichtlichen Größe weder im Parkhaus noch beim neidischen Nachbarn an und zumeist genügt das Platzangebot auch für einen einen vollgepackten Ausflug mit der Familie. Wir haben uns die jüngsten Zuwächse in dieser Liga angeschaut und ihnen auf den Zahn gefühlt.
Willkommen in der Klasse der kleinen SUV – oder besser: Crossover. Eine Fahrzeuggattung, die in letzter Zeit immer mehr Zuspruch erhält, weil sie schlicht und ergreifend vor allem eines ist: bequem. Man sitzt erhöht, plagt sich nicht beim Ein- und Aussteigen, eckt aufgrund der übersichtlichen Größe weder im Parkhaus noch beim neidischen Nachbarn an und zumeist genügt das Platzangebot auch für einen einen vollgepackten Ausflug mit der Familie. Wir haben uns die jüngsten Zuwächse in dieser Liga angeschaut und ihnen auf den Zahn gefühlt.
Die Armaturen sind – wie im normalen Yaris – verspielt gestaltet, ohne jedoch praxisfremd zu wirken. In der von uns gefahrenen City-Ausstattung wird das Armaturenbrett von Hartplastik dominiert, was einem besonders beim direkten Umstieg zu den vollausgestatteten Kollegen auffällt. Abhilfe gibt es in den höheren Ausstattungsvarianten, die aber wiederum nur in Kombination mit der deutlich teureren Hybrid-Version (ab € 24.990,–) zu haben sind. Dafür kann man hier optional Allrad dazubestellen (ab € 33.190,–), was bei den Kollegen Bayon und Mokka ein vergeblicher Wunsch bleibt.
Das Fahren: Mit dem höhepunktfreien Dreizylinder schwimmt man gut im Verkehr mit, der Verbrauch ist stets maßvoll, aber nicht rekordverdächtig. Auf der Autobahn verliert der Yaris Cross dann deutlich gegen seine turbogeladenen Kollegen – da fehlt es an Drehmoment. Die Lenkung ist gut am Punkt, das Fahrwerk typisch untersteuernd abgestimmt, dafür komfortabel.
Hyundai Bayon ab - EUR 20.690,–
| Motor: | R3-Turbobenziner 998 ccm |
| Leistung Benzinmotor: | 73,5 kW/100 PS |
| L/B/H: | 4180/1775/1500 mm |
| Testverbrauch: | 6,4 l/100 km |
| WLTP-Verbrauch komb.: | 5,6 l/100 km |
| CO2-Emission: | 129 g/km |
| 0–100 km/h; Spitze: | 11,7 s; 180 km/h |
| Kofferraumvolumen: | 411–1205 l |
ARBÖ-Fazit:
Plus: Fährt am ausgewogensten im Vergleich. Empfehlenswertes 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe. Selbsterklärende Bedienung.
Minus: Digitale Armaturen blenden in der Nacht.
Umstieg in den Mokka. Der ist mit seiner pfiffig gezeichneten Schnauze sowie der farblich abgesetzten Dachlinie der Eyecatcher unter den dreien, nicht nur einmal sind wir auf den Wagen angesprochen worden. Beim Einsteigen fällt zunächst der bemerkenswert breite und hohe Schweller auf, den man überwinden muss. Das ist nicht unbedingt störend, bringt aber garantiert ein paar verdreckte Hosenbeine im Winter, bis man es verinnerlicht hat. Drinnen angekommen, fühlt man sich mehr wie in einem Sportwagen als in einem SUV. Das Armaturenbrett ist fahrerorientiert gezeichnet, der Touchscreen in der Mittelkonsole zum Fahrer geneigt – und nach vorn schaut man über eine lange Motorhaube mit Sicke. Der schwarze Dachhimmel rundet die Atmosphäre heimelig ab. Auffällig: Hinten gibt es keine Innenbeleuchtung.
Wir haben den 130 PS starken Benziner in Verbindung mit einer 8-Gang-Automatik zur Verfügung gestellt bekommen – und der macht seine Sache wirklich gut. Die 230 Nm Drehmoment sorgen für einen saftigen Antritt, auch in Sachen Geräuschkulisse tönt der Mokka recht angenehm. Nur die 8-Stufen-Automatik, welche sich beim Anfahren und Einparken benimmt wie ein schlecht abgestimmtes Doppelkupplungsgetriebe, lässt noch Luft nach oben. Den Opel gibt es als Einzigen der drei auch als Diesel (110 PS, ab€ 25.209,–) und als reinen Elektriker (136 PS, ab € 35.669,–). Mit der direkten Lenkung lässt der Mokka so etwas wie Sportlichkeit aufkommen, allein die Fahrwerksabstimmung hält nicht mit. Grundsätzlich ist der Opel komfortabel abgestimmt, manche Schläge lässt er aber überraschenderweise ungefiltert durch.
Toyota Yaris Cross ab - EUR 20.190,–
| Motor: | R3-Benziner 1490 ccm |
| Leistung Benzinmotor: | 92 kW/125 PS |
| L/B/H: | 4180/1765/1595 mm |
| Testverbrauch: | 6,2 l/100 km |
| WLTP-Verbrauch komb.: | 5,9 l/100 km |
| CO2-Emission: | 133 g/km |
| 0–100 km/h; Spitze: | 10,9 s; 180 km/h |
| Kofferraumvolumen: | 397–1097 l |
ARBÖ-Fazit:
Plus: Bestes SUV-Feeling von den dreien, als nziger als Hybrid und mit Allrad erhältlich.
Minus: In der City-Ausstattung rustikales Innenleben.
Bayon. Ein Beispiel, wie sehr die Fahrzeuggattungen miteinander verschmelzen, ist der neue Hyundai Bayon. Vom Wesen her hätte der kürzlich geliftete Kona besser zu den anderen Kollegen gepasst, wir haben uns dennoch für den Bayon entschieden, da dieser erstens brandneu in den Schauräumen steht und zweitens in Länge und Breite dem Yaris Cross und dem Mokka annähernd gleicht. Die knapp zehn Zentimeter Höhenunterschied im direkten Vergleich mit dem Yaris Cross geben jedoch deutlich Auskunft darüber, was der jeweilige Wagen darstellen will: der Toyota den Geländewagen, der Hyundai hingegen fühlt sich wie ein leicht höhergelegter, herkömmlicher Kombi an.
Das soll wahrlich nicht abwertend klingen, denn vom ersten Eindruck wirkt der Bayon als stimmigstes Gesamtpaket. Man sitzt auf Anhieb gut, die Bedienung ist erfreulich selbsterklärend, der am Papier schwächste Motor stellt sich als ideale Paarung heraus – und auch das 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe vermag vom Start weg zu überzeugen. Einparken geht auf Anhieb leichter als mit dem Mokka. Wenn man dem Hyundai etwas vorwerfen möchte, dann ist das die Verspieltheit der Armaturen. Wo wir uns beim sonst fröhlichen Opel mehr Witz erwartet hätten, hat der Hyundai einen Tick zu viel: Die weiße Chronometergrafik der Armaturen im normalen Fahrmodus blendet in der Nacht. Abhilfe schafft der Eco- oder der Sportmodus, bei denen das Gaspedal jedoch kaum oder zu stark reagiert.
Opel Mokka ab - EUR 22.730,–
| Motor: | R3-Turbobenziner 1199 ccm |
| Leistung Benzinmotor: | 96 kW/130 PS |
| L/B/H: | 4151/1791/1531 mm |
| Testverbrauch: | 6,8 l/100 km |
| WLTP-Verbrauch komb.: | 6,0 l/100 km |
| CO2-Emission: | 136 g/km |
| 0–100 km/h; Spitze: | 9,2 s; 200 km/h |
| Kofferraumvolumen: | 350–1105 l |
ARBÖ-Fazit:
Plus: Da ist Opel ein echter Hingucker gelungen. Kräftiger Dreizylinder mit kernigem Klang.
Minus: Fahrwerk ist diffus abgestimmt: hart und weich zugleich. Zögerliches Automatikgetriebe.
Fazit. Drei Autos in derselben Liga – und dennoch haben alle einen eigenen Charakter. Unsere Empfehlung: Modebewusste greifen zum Opel Mokka, Konservative zum Allrounder Hyundai Bayon. Traditionalisten, die wirklich höher sitzen wollen, sollten sich den Toyota Yaris Cross genauer ansehen.