Tests

Nissan Qashqai e-Power

Intensivtest - In der Ruhe liegt seine Kraft. Wir schwenken die Zielflagge für den Nissan Qashqai e-Power. Sechs Monate mit dem sparsamen Leisetreter mit dem speziellen Hybridantrieb.

Es waren überaus angenehme und entspannte Monate und rund 15.000 abgespulte Kilometer mit dem Nissan Qashqai in Magnetic Blue. Angenehm, weil das japanische KomapktSUV (Importeur Astara Mobility Austria) absolut dienstbar und zuverlässig seine Arbeit verrichtete. Entspannend, weil es sich dabei um die spezielle Hybrid-Variante „e-Power“ handelte. Man fährt hier ausschließlich elektrisch, tankt jedoch nicht Strom an der Steckdose, sondern Benzin an der Zapfsäule.

Was für die einen nicht Fisch und nicht Fleisch ist, stellt für andere eine nicht uninteressante Alternative dar. Nämlich für jene, die gerne elektrisch fahren wollen, jedoch keine Lademöglichkeit haben und sich den Ladestress ersparen wollen. Der Schlaumeier im Detail: Der Verbrenner – ein Dreizylinder-Benziner – treibt ausschließlich einen Generator an, der Strom in eine Batterie (2,1 kWh) lädt. Diese liefert ihren Strom an einen Elektromotor, der die Räder antreibt. Das System kommt ohne Getriebe aus und so kann man den Verbrenner besser auf E¹zienz (fixe Drehzahlen) abstimmen.

Klingt kompliziert, ist es aber nicht. Das Fahren funktioniert simpel und schlüssig. Gefühlt fährt man wie mit einem E-Auto, inklusive Rekuperation und One-Pedal-Möglichkeit. Der Dreizylinder verrät ab und zu durch zartes Schnurren, dass die Batterie gerade wieder kurz nachgeladen wird.

Seidenweiches Fahrgefühl, spontaner Antritt in Kombination mit leisem Dahinrollen und am Ende ein sparsamer Verbrauch: Das sind die Vorteile des ePower. Vorausgesetzt, man bleibt in urbanem Geläuf. Der Hybrid-Nissan ist kein Verbrauchswunder, bietet aber richtig eingesetzt großes Sparpotenzial: So sind in Stadt und Umland bei sanfter Fahrweise im Schnitt unter fünf Liter möglich, bei flotter Autobahnfahrt kann der Verbrauch hingegen schon auf sieben, acht Liter ansteigen.

Bei Bedarf kann der E-Qashqai auch kräftig zupacken und zeigt sich sprint freudig. So kräftig, dass die Vorderräder mitunter mit Traktion zu kämpfen haben.

Und sonst? Ein rundum stimmiges Gesamtpaket mit gutem Platzangebot – durchaus familientauglich, rätselfreier Bedienung, exzellenter Geräuschdämmung, sicherem Fahrverhalten sowie praktischem Kofferraum dank des flexiblen und teilbaren Ladebodens.

In den e-Power-Genuss kommt man ab der zweiten Ausstattungslinie Acenta, die bereits eine umfangreiche Komfortund Sicherheitsausstattung mitliefert.

Der e-Power-Mehrpreis ist aber nicht ohne: Startet der Qashqai bei€ 34.222,– (140-PS-Mildhybrid, Visia), so beginnt der e-Power bei € 46.471,–. 

-ME

Nissan Qashqai e-Power  - EUR 46.471,–

Motor: Elektro, R3-Turbobenziner 1477–1497ccm
Leistung Benzinmotor: 140 kW/190 PS
Drehmoment Verbr./E-Motor: 330 Nm (E-Motor)
Antrieb: Frontantrieb
L/B/H: 4425/1835/1625 mm
Eigen-/Gesamtgewicht: 1699-1803/2180 kg
CO2-Emission: 120–122 g/km
Testverbrauch: 5,8 l/100 km
MVEG-Verbrauch komb.: 5,3-5,4 l/100 km
Anhängelast ungebr./gebr.:      750/750 kg
0–100 km/h; Spitze: 7,9 s; 170 km/h
Kofferraumvolumen:      455–1415 l

ARBÖ-Fazit:

Plus: Seidenweiches, angenehmes Fahrgefühl, kräftiger Motor, sparsam, schlüssige Bedienung.
Minus: Als e-Power kein Allrad (Ausnahme X-Trail), sperrige Gepäckraumabdeckung, hoher Preis.