Tests

Mercedes-Benz A 180d

Einstiegsdroge

So ändern sich die Zeiten: Wenn man vom kleinstmöglichen Diesel-Mercedes erzählt, erinnern sich viele reflexartig an den 190 D: Ein absolut solider Wagen, leider mit Beschleunigungswerten einer Wanderdüne. Wie schaut das heute aus? Vom Raumangebot und Gefühl im Innenbereich wäre die A-Klasse vermutlich lieber ein Sportwagen geworden. Man sitzt tief in der vom Dachhimmel geschwärzten Höhle und hat ein feistes Sportlenkrad in der Hand. Man kann sich den A wie einen Slim-fit Anzug vorstellen: Tut so, als würde er zwicken, passt dann aber eh. Jedenfalls sollten Bequemere oder jene die öfters Fondpassagiere transportieren, – hinten ist er wirklich eng – gleich zum B greifen, der preislich gar nicht so weit entfernt liegt.

Obwohl die Katalogwerte etwas anderes sagen (unter 10 Sekunden von 0-100 km/h), liegen die Stärken des Diesels beim sparsamen Gleiten auf der Langstrecke. Hier kann man den Werksverbrauch durchaus unterbieten. Auffällig ist die Gedenksekunde beim Überholen, wo sich zuerst das serienmäßige Doppelkupplungsgetriebe sortieren muss, um den richtigen Gang zu finden und der Diesel etwas braucht, bis der volle Ladedruck ansteht. An sich kein Drama, die Kritik muss sich der Baby-Benz beim Einstiegspreis von über 40 Tausendern jedoch gefallen lassen.

Kritik gibts auch für die SliderFlächen an den Lenkradspeichen. Die Logik wäre grundsätzlich gut: Die Linke steuert den Bordcomputer im Zentralinstrument, die Rechte die Multimediaeinheit auf der Mittelkonsole. Besonders in Fahrt funktioniert das aufgrund der mangelnden Präzision und Rückmeldung nur mittelmäßig, selbst wenn es sich um so einfache Aufgaben wie einen Radiosenderwechsel handelt. 

-CJ

Mercedes A 180d - 40.720,–

Motor: R4-Turbodiesel, 1950 ccm
Leistung: 85 kW/116 PS
L/B/H: 4540/1796/1423 mm
Testverbrauch: 5,2 l/100 km
MVEG-Verbrauch komb.:            5,0–5,5, l/100 km
CO2-Emission: 132–145 g/km
0–100 km/h; Spitze: 9,7 s; 202 km/h
Kofferraumvolumen:      350–1190 Liter

ARBÖ-Fazit:

Plus: Die Strahlkraft des Sterns funktioniert auch beim kleinsten Modell.
Minus: Die Mercedes-typische Preisgestaltung.