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Nissan Qashqai 1,5 VC-T e-Power Tekna+

Dipl.-Ing. Dr. tech.

Technikverliebte aufgepasst: Hier kommt einer der interessantesten Antriebe unserer Zeit: Hier wird elektrisch gefahren, aber Benzin getankt. Der Verbrennungsmotor im Qashqai e-Power treibt ausschließlich einen Generator an, welcher eine Pufferbatterie lädt. Diese wiederum speist einen (oder, wie beim großen Bruder X-Trail mit Allrad, zwei) Elektromotor, der wiederum die Vorderräder antreibt. Weil der Verbrenner also zu keiner Zeit direkten Durchtrieb auf die Räder hat, kann er auf fixe Drehzahlen – also dort, wo der Motor am effizientesten läuft – optimiert werden. Ein weiteres Gustostückerl ist die variable Verdichtung, welche durch eine Umlenkung der Kurbelwelle erreicht wird. Im Teillastbereich läuft der Verbrenner hocheffizient mit einer Verdichtung von 14:1. Ruft man jetzt – beispielsweise beim Überholen – die volle Leistung ab, wird auf eine Verdichtung von 8:1 umgeschaltet. Somit kann der Turbolader jede Menge Gemisch in die Brennräume pusten, was dann eben für ordentlich Leistung sorgt.

Wie fährt das Ganze? Unauffällig! Losfahren geschieht immer rein elektrisch, das normale Zuschalten des Verbrenners versteckt sich zumeist hinter Wind- und Abrollgeräuschen. Was im Gegenzug absolut nicht heißt, dass es im Qashqai lärmen würde – er ist einer der ganz Leisen im Innenraum. Lediglich beim Kickdown erhöht der Dreizylinder seine Stimme.

Sonst? Sehr gefälliges Interieur, rätselfreie Bedienung, untadelige Fahrwerksabstimmung. Kurz: eine stimmige Alternative bei den Kompakt SUV.

-CJ

Nissan Qashqai e-Power - EUR 55.069,–

Motor: R3-Benziner, 1497 ccm plus E-Motor
Leistung: 140 kW/190 PS
L/B/H: 4425/1835/1625 mm
Testverbrauch: 6,0 l/100 km
MVEG-Verbrauch komb.:            5,4 l/100 km
CO2-Emission: 120 g/km
0–100 km/h; Spitze: 7,9 s; 170 km/h
Kofferraumvolumen:      455–1415 Liter

ARBÖ-Fazit:

Plus: Spontaner Antritt, geringes Geräuschniveau, Bedienlogik, Verarbeitung.
Minus: Verbrauchswunder bleibt aus.