Tests

Renault Austral E-tech Full Hybrid 200

Let’s twist again

Bringen wir’s gleich hinter uns: Die Allradlenkung ist wirklich toll, ganz egal ob beim Abbiegen in der Innenstadt oder beim Abwedeln einer kurvigen Straße im Hinterland. Dieses Gadget macht den Wagen wesentlich agiler, als man es in dieser Klasse gewohnt ist. Einziges Hindernis: Man ist bei der Modellauswahl eingeschränkt – das „4Control Advanced“ genannte System ist nur für die Vollhybrid-Motorisierung in den gehobenen „Techno Esprit Alpine“ oder „Iconic Esprit Alpine“-Ausstattungen erhältlich (ab € 42.500,– beziehungsweise € 45.020,–). Weiters muss man es in der Aufpreisliste als Extra um € 1200,– (netto) ankreuzen. Nicht ganz billig, dieser Spaß – wenn man auf Fahrspaß steht, jedoch empfehlenswert. Man ist dann doch deutlich vom Basismodell um € 32.250,– (Mild-Hybrid mit 140 PS) entfernt.

Dafür gibt es ein schlüssiges Paket mit quasi Vollausstattung. Der Vollhybrid geht mit Turbo-Dreizylinder und 131 PS steuerrelevanter Leistung sowie unterstützender E-Maschine mit 68 PS an den Start. Das ergibt erstaunlicherweise laut Datenblatt eine Systemleistung von 200 PS, obwohl die Einzelsysteme addiert nur 199 PS ausmachen. Die Kraft wird von einem Multi-Mode-Automatikgetriebe verwaltet, das den einzig auffälligen Schwachpunkt des Austral darstellt. Im Alltag verhält es sich großteils unauffällig, ab und an vernimmt man einen kleinen Ruck, wenn zwischen den Antriebseinheiten umgeschaltet wird, den man auch als kleine Bodenwelle deuten könnte. Lästig wird es, wenn ein Überholvorgang ansteht. Dann dauert es tatsächlich eine Gedenksekunde, bis sich alle Zahnräder sortiert haben und der Renault alle Muskeln anspannt. Okay, man kann sich darauf einstellen, wir haben das andernorts jedoch schon besser gesehen.

Feines Interieur. Einen großen Schritt nach vorne hat Renault bei den verwendeten Materialien im Innenraum gemacht. Das Ambiente wirkt fein, besonders sticht die Armlehne auf der Mittelkonsole heraus, welche weder Automatikwähl- noch Handbremshebel ist, sondern die Bedienung des Touchscreens deutlich erleichtert. Abgestützt durch den Handballen, zielen die Finger selbst auf schlechten Straßen ganz gut. Für die Klimabedienung gibt es auch noch Tasten, was wir sehr löblich finden. Zudem findet sich der Bediensatellit für die Audiosteuerung auch an Bord – man tippt also erfreulich wenig. In Sachen Konnektivität ist man ohnehin auf Höhe der Zeit, das Entertainmentsystem von Google funktioniert gut und selbsterklärend.

-CJ

 

Renault Austral E-tech - EUR 40.490,–

Motor: R3-Benziner, 1199 ccm (96 kW/131 PS)
Leistung: 147 kW/200 PS
L/B/H: 4510/1825/1644 mm
Testverbrauch: 5,5 l/100 km
MVEG-Verbrauch komb.:            4,6 l/100 km
CO2-Emission: 110 g/km
0–100 km/h; Spitze: 8,4 s; 175 km/h
Kofferraumvolumen:      430–1455 Liter

ARBÖ-Fazit:

Plus: Wer es mag: sportliches Fahrverhalten, maßvoller Verbrauch, löbliche Bedienung, verwendete Materialien.
Minus: Dem Getriebe fehlt der Feinschliff.